… reicht weit zurück, wobei man jedoch mit der Umgebung anfangen sollte: Eine so bezaubernd anmutende Landschaft wie das Teufelsmoor mit malerischem Himmel und ursprünglicher Natur, findet man selten in der heutigen Zeit. Dazu kommen noch die einladenden Flussniederungen der Hamme, die Spaziergänge zu einem beeindruckenden Erlebnis werden lassen. Über die wunderschöne Mooridylle hinweg erhebt sich der Weyerberg – mit 54,4 m ünN ein kleiner, zum Spazierengehen einladender Hügel, auf dem der von Bernhard Hoetger erbaute Niedersachsenstein steht – ein expressionistisches, aus roten Backsteinen gemauertes Monument in Form eines Adlers und die einzige expressionistische Großplastik Deutschlands!

Worpswede wurde als Ort erstmals urkundlich im Jahre 1218 erwähnt. Dem Kloster Osterholz wurde darin von Worpswede ein „halber Zehnter“ zugewiesen. Besiedelt wurde unser Ort vermutlich um das Jahr 1000 n.Chr. von Bauern, die den Adeligen der Osterholzer Geest unterstanden. Es sind aber auch Spuren aus der Bronzezeit gefunden worden. Im Jahre 1556 soll bereits die heute noch mit dem ursprünglichen Straßenpflaster versehene „Bauernreihe“ existiert haben. Radierung Moorvogt Juergen Christian Findorff Worpswede

1760 wurde Jürgen Christian Findorff zum Moorvogt, später dann zum Moorkommissar bestellt. Er hat die Moorkolonisation ab 1751 ins Leben gerufen, also die Nutzbarmachung von Moorgebieten, um neuen Lebensraum zu schaffen. Heute noch erinnert ein Denkmal am Weyerberg an den „Wohltäter der Menschheit J. Chr. Findorff“.

Die Menschen mussten schwerste körperliche Arbeit auf sich nehmen. Für viele Jahrzehnte blieb der Torfabbau der Haupterwerb im Moor, denn durch den Torfabbau hatte man noch keine bestellten Felder. Diese mussten erst durch Sandbeibringung hergestellt werden. Den Torf fuhren die Moorbauern mühselig auf langen flachen Kähnen nach Bremen, wo er auf Pferdewagen umgeladen und von Haus zu Haus verkauft wurde.

Aus dieser Zeit stammt der zutreffende Spruch: „Den ersten sien Doot, den tweeten sien Noot, den dritten sien Broot..“ („Den ersten sein Tod, den zweiten seine Not, den dritten sein Brot..“)

1884 kam der Düsseldorfer Kunststudent Fritz Mackensen auf Einladung der Kaufmannsfamilie Stolte erstmals nach Worpswede. Von der hiesigen Natur angetan, kam er jedes Jahr während der Semesterferien zurück. 1889 brachte er dann seine Kommilitonen Otto Modersohn und Hans am Ende mit. Begeistert und beeindruckt von der Weite des Himmels über der unberührten dunklen Moorlandschaft beschlossen sie, in Worpswede zu bleiben. 1892 kamen dann Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler hinzu, gemeinsam gründeten sie die Worpsweder Künstlervereinigung. Von den Kritikern in der Bremer Kunsthalle skeptisch beäugt, kam die Anerkennung 1895 anlässlich der internationalen Ausstellung im Münchener Glaspalast: Fritz Mackensen wurde für sein Gemälde „Gottesdienst im Freien“ mit der großen goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet und die Münchener Pinakothek kaufte ein Bild Otto Modersohns.

Diese Erfolge machten Worpswede bekannt; Malschüler/innen kamen nach Worpswede (u.a. Paula Becker und Clara Westhoff), weitere Generationen von Künstlern folgten – so ist es bis heute geblieben. Fast alle Kunstrichtungen sind auch heute noch aktuell in Worpswede vertreten; in der Region leben und arbeiten ständig zahlreiche Künstlerinnen und Künstler.

Auch über ein Jahrhundert nach dem Einzug der ersten Maler wird die einzigartige Atmosphäre Worpswedes noch von vielen Gästen und Künstlern gesucht und geschätzt. Die Künstler, welche sich hier niedergelassen haben, gaben Worpswede seine besondere Bedeutung, kosmopolitisch die Kunst von gestern nach heute weitergeführt zu haben. Der Dialog zwischen Schaffenden und Betrachtenden entwickelt einen kreativen, sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart betreffenden Einfluss, der die künstlerische Entwicklung und die künstlerisch-kritische Empfindung nachhaltig berührt.

Ob Sie nun durch Spaziergänge Ruhe und Erholung finden wollen oder durch vielschichtige Veranstaltungen, Besichtigungen und Begegnungen nachhaltige Eindrücke und Anregungen erfahren oder evtl. selbst künstlerisch kreativ zu werden gedenken – Worpswede bietet für jeden Besucher einen individuellen Aufenthalt, den Sie niemals vergessen werden und der auch Sie …

… zum Freunde Worpswedes werden lässt!